Erstaunlicherweise kann ich sagen, dass gleichzeitig mit Beginn des dritten Trimenons die kleineren oder größeren Beschwerden schlagartig spürbar wurden. In meinem Falle war es der schmerzhafte rechte Rippenbogen bedingt durch die riesig gewordene Gebärmutter. Nach jeder Mahlzeit musste ich mich erstmal ausruhen, weil der Magen einfach keinen Platz zur Ausdehnung hatte und mir jedesmal etwas übel war. Ganz zu schweigen vom ständigen Druck auf die Blase und damit einhergehend dem Toilettengang im gefühlten zehn Minutentakt.
Die Babykugel und Sport – was geht jetzt noch?
Nichtsdestotrotz habe ich bis kurz vor der Entbindung weiterhin Sport getrieben, obwohl die Einschränkungen durch den wachsenden Babybauch verständlicherweise von Woche zu Woche zunahmen. Dennoch kann ich sagen, dass ich sehr dankbar darüber war, was in diesem Zustand noch möglich war. Durch die sanfte Technik des Slowjoggings bin ich sogar am Vortag der Entbindung laufen gewesen. Sowohl leichtes Kreuzheben, Airsquats und Squats mit geringen Lasten waren drin. Anstelle von Klimmzügen habe ich meist Ringrudern gemacht oder aber mit Kurzhanteln gearbeitet. (Zugegeben: Ein Mal kam mein Ego durch und ich musste schauen, ob ich noch imstande war Klimmzüge mit dem zusätzlichen Gewicht durchzuführen. Und ja, selbst das war noch möglich.) Wie im 2. Trimenon habe ich viel nach Gefühl trainiert und alles, was die Bauchdecke zu sehr komprimierte, weggelassen.
Dran bleiben, nicht träge werden
Sicherlich ist es so, dass mein Bauch verglichen mit anderen Frauen, relativ klein und kompakt war. Und natürlich macht das die Sache leichter weiter Sport zu treiben. Ich bin aber trotzdem der Meinung, dass ein wenig Gymnastik, Schwimmen, Spazierengehen oder Ähnliches für jede Frau möglich ist, die keine Komplikation hat. Im letzten Trimenon neigen Frauen schnell dazu etwas träge zu werden, doch gerade in solchen Momenten ist es wichtig aktiv zu bleiben um nicht noch mehr an Gewicht zuzulegen. Ich bin davon überzeugt, dass es ebenfalls gegen lästige Wassereinlagerungen hilft, von denen ich verschont geblieben bin. Aber vor allem möchte ich die positiven Effekte auf psychischer Ebene betonen. Denn durch die Bewegung, vor allem an der frischen Luft, konnte ich meine Ängste vor der bevorstehenden Entbindung und den neuen Aufgaben als Mutter besser verarbeiten. Als meine kleine Tochter anderhalb Wochen vor errechnetem Termin zu Welt kam, hatte ich insgesamt zehn Kilogramm zugenommen und fühlte mich, bis auf die oben genannten Beschwerden, pudelwohl. Ich besuchte sogar am Vorabend der Geburt noch mein Osteopathieseminar, was für einige Lacher bei meinen Kolleginnen sorgte.
Zur eigentlichen Entbindung und der Zeit des Wochenbetts, in der ich mich offiziell noch befinde, möchte ich gerne in meinem nächsten Blogartikel schreiben. Zum Schluss verweise ich auf einen Artikel aus der Deutschen Zeitschrift für Sportmedizin. Hier der Link:
Mein Anliegen über die altmodischen Meinungen über Sport in der Schwangerschaft aufzuklären, scheint Gehör gefunden zu haben und aktueller denn je zu sein. Falls Ihr Fragen habt, dann schreibt mir.
Eure Esti und Töchterchen Noemí Felicia